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"Auf magische Weise": Wamser beeindruckt die Kolleginnen

"Auf magische Weise": Wamser beeindruckt die Kolleginnen

Dass Carlotta Wamser schon im ersten EM-Spiel mehr als eine Halbzeit spielen würde, hatte sich nicht abgezeichnet. Besonders Laura Freigang schwärmte von der 21-Jährigen.

Carlotta Wamser war an beiden deutschen Toren gegen Polen indirekt beteiligt. IMAGO/Jan Huebner

Aus St. Gallen berichtet Paul Bartmuß

"Keine Ahnung, das wievielte Länderspiel es für sie war: Drei? Vier?", fragte Laura Freigang. "Das muss man erst mal machen - und dann noch ein Assist."

Drei war die richtige Antwort. Erst Ende Mai nämlich hatte Carlotta Wamser in der A-Nationalmannschaft debütiert, stand vor der EM bei insgesamt 55 Minuten Einsatzzeit. Dann kam dieser Freitag. Das deutsche Auftaktspiel gegen Polen. Und die verhängnisvolle Rettungsaktion von Giulia Gwinn gegen Ewa Pajor gegen Ende der ersten Hälfte.

Bundestrainer Christian Wück schickte Wamser und Sophia Kleinherne sofort zum Warmlaufen. Gwinn probierte es zwar noch einmal kurz, gab aber unter Tränen auf und verließ gestützt den Platz. Unter den beiden Optionen für die rechte Abwehr entschied sich Wück für die offensivere, die mutigere - und riskantere.

"Die, die sich gewundert haben", warum Wamser es in den EM-Kader geschafft habe, "haben heute gesehen, warum", erklärte Wück, der sich als "zu 100 Prozent zufrieden" mit der 21-Jährigen bezeichnete. "Sie bestätigt mich und das Trainerinnenteam, dass die Auswahl mit ihr definitiv richtig war." Sportdirektorin Nia Künzer zeigte sich gar "sehr begeistert" von der Entwicklung Wamsers in den vergangenen Monaten.

Auf ihrer Seite kurbelte die bisherige Frankfurterin und baldige Leverkusenerin die deutschen Angriffe fleißig an, ohne den Raum in ihrem Rücken zu vernachlässigen. Ihre Gegenspielerinnen Natalia Padilla-Bidas und Kayla Adamek hatten kaum Szenen.

"Carlotta hat das faszinierend gut gemacht für ihr erstes Spiel bei einer Europameisterschaft", fand Torhüterin Ann-Katrin Berger: "Sie wurde einfach ins eiskalte Wasser reingeschmissen." Vize-Kapitänin Janina Minge hob hervor, dass man ihrer eingewechselten Nebenfrau keinerlei Nervosität angemerkt habe: "Sie musste von null auf hundert da sein, ohne großes Aufwärmen."

Carlotta ist einfach so ein unfassbares Energiebündel auf dem Platz.

Laura Freigang über Carlotta Wamser

Dazu war Wamser an beiden Toren indirekt beteiligt. Vor dem 1:0 bot sie sich außen als ideale Anspielstation für Jule Brand an und half so dabei mit, dass die Polinnen die Torschützin nicht ausreichend attackierten. Und beim 2:0 dribbelte Wamser vor der Grundlinie und spielte den vorletzten Pass vor dem Treffer.

"Carlotta ist einfach so ein unfassbares Energiebündel auf dem Platz", charakterisierte Laura Freigang ihre langjährige Vereinskollegin: "Die Außenverteidigerposition spielt sie ja gar nicht so lange, aber irgendwie verbindet diese Position auf magische Weise alle ihre Stärken. Sie macht vorne Dampf, gewinnt aber auch Eins-gegen-eins-Duelle nach hinten, ist unfassbar schnell."

Und weil Wamser lange als Stürmerin auflief, habe sie auch einen guten Blick dafür, Angriffe zu inszenieren. Tatsächlich wurde die gebürtige Herforderin erst Ende 2024, damals in der U-23-Nationalmannschaft, erstmals zur Außenverteidigerin umfunktioniert. Das Experiment geriet schnell zum Erfolg, auch bei der Eintracht, wo sie Pia-Sophie Wolter verdrängte. Gut möglich, dass Wamser bei dieser EM angesichts von Gwinns Verletzung nun den nächsten Schritt macht.

kicker

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